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Hallo liebe Eltern!

Erinnern Sie sich noch?

„In den Spiegel gucken, Blinker setzen, Schulterblick und los”. Der Adrenalin-Kick bei der ersten Fahrstunde war schon etwas Besonderes. Das ist auch heute noch so.

Trotzdem hat sich beim Führerscheinerwerb einiges geändert.


Die auffälligsten Veränderungen sind wahrscheinlich die Kosten.

Heute zahlt ein Fahrschüler etwa 2.300 € für einen Pkw-Führerschein. Die Höhe der Kosten hängt davon ab, wie viele Fahrstunden benötigt werden. Eine Umrechnung in Deutsche Mark und ein Vergleich zu den Kosten Ihres Führerscheines vor vielen Jahren ist gar nicht mehr möglich.

Kostenbeispiele finden Sie unter den Informationen zur jeweiligen Fahrerlaubnisklasse.


Aber warum ist das heute so teuer?

Abgesehen von den Spritpreisen und den ständig steigenden Kosten hat sich auch das Verkehrssystem geändert. Der Straßenverkehr ist heute viel dichter und komplexer geworden und somit auch die Anforderungen in der Fahrschulausbildung und in den Prüfungen. Also werden Ihre Kinder vermutlich mehr Zeit in einem Fahrschulauto verbringen, als es zu Ihrer Fahrschulzeit üblich war.

Aber auch der Theorieunterricht ist umfangreicher geworden. Mindestens 14 Theoriestunden zu je 90 Minuten schreibt der Gesetzgeber vor.


Erinnern Sie sich noch an Ihre Vorbereitung auf die Theorieprüfung?

Da gab es Papier-Übungsbögen mit einem Lösungsschlüssel, der im Anschluss an die angekreuzten Fragen angelegt wurde.

Heute bekommt der Fahrschüler einen online-Zugang und kann mit einer Lernsoftware die Prüfungsfragen trainieren. Hier werden den Fahrschülern beispielsweise Fragen mit Hilfe von Videoanimationen gestellt, welche dann beantwortet werden müssen.


Haben Sie auch schon einmal von jemandem gehört: „Ich habe nur die Pflichtstunden benötigt, dann konnte ich zur Prüfung“?

In der praktischen Ausbildung sind mindestens 12 Sonderfahrten (4 Autobahnfahrten, 3 Nachtfahrten und 5 Überlandfahrten) gesetzlich vorgeschrieben. Diese Fahrten dürfen Fahrlehrer erst durchführen, wenn die Ausbildungsziele der vorangegangenen Ausbildungsstufen erreicht wurden. Wie viele Fahrstunden das tatsächlich sind, hängt von der Entwicklung der notwendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten des einzelnen Fahrschülers ab.

Insgesamt benötigen unsere Fahrschüler im Durchschnitt zwischen 30 und 40 Fahrstunden einschließlich der vorgeschriebenen Sonderfahrten (je 45 min) bis zur praktischen Prüfung. Vor einigen Jahren waren es bis zu zehn Stunden weniger.


Konnten Sie es auch kaum erwarten, endlich den Führerschein zu haben?

Auch hier hat sich einiges geändert. Nach Studien und Expertenmeinungen hat der Stellenwert des Führerscheines in den letzten Jahren bei vielen Jugendlichen stark abgenommen. Viele Fahrschüler planen nicht mehr so viel Zeit für den Erwerb des Führerscheines ein, wie es vor einigen Jahren noch der Fall war. Maßgeblich für einen guten Ablauf in der Fahrschule sind neben den finanziellen Mitteln auch Zeit und Motivation. Die Fahrschule läuft bei vielen eher nebenbei. Das führt zu einem langen Ausbildungsprozess, was sich wiederum kostensteigernd auswirkt.


Verantwortung übernehmen

Für Ihre Kinder steht nun eine aufregende Zeit an. Das gilt gleichermaßen für die Eltern. Die praktische Fahrausbildung und die Führerscheinprüfung sollten deshalb keinesfalls in eine stressige Prüfungszeit in der Schule oder in der Ausbildung fallen. Nur wenn sich der Fahrschüler auf die Fahr- und Theoriestunden konzentrieren kann, wird das Thema Fahrschule nicht zur zusätzlichen Belastung. Durchfallen bei der Führerscheinprüfung ist kein Weltuntergang, aber die Kosten für den Führerschein steigen. Geben Sie als Eltern Ihrem Kind in dieser Zeit Unterstützung.

Aber Achtung: Der Führerschein ist ein großer Schritt in die Selbstständigkeit, deshalb sollten Sie Ihrem Kind hier auch die notwendige Entscheidungsfreiheit überlassen.

Reden sie mit Ihrem Kind und machen Sie ihm klar, dass ein Führerschein auch für das Berufsleben von großer Bedeutung ist. Lassen Sie Ihr Kind selbst entscheiden, bei welcher Fahrschule es den Führerschein machen möchte. Schon das Anmelden und der erste Kontakt zur Fahrschule sollte vom Führerscheinbewerber ausgehen.

Bei weiteren Fragen rund um das Thema Fahrschule und Führerschein, stehen wir Ihnen selbstverständlich zur Verfügung.